Steinbeete – ökologisch und attraktiv


Steinbeete – vom Trend zum No-Go und zurück 😉

Im Garten haben wir alle eine Lieblingsecke, die wir ganz besonders gestalten wollen – an der Terrasse, am Teich oder im Vorgarten…und Steinbeete sind da ein beliebtes Mittel. Allerdings sind diese in den letzten Jahren stark in der Kritik. Schuld sind dafür solche Flächen, die als sterile, ordentliche Steinwüsten daher kommen. Pflanzen sind hier in der Regel Fehlanzeige oder fehl am Platz. So quälen sich feuchtigkeitsliebende Hortensien oder Chinaschilf in sogenannten Steinbeeten, meist wird jedoch auf Pflanzen ganz verzichtet. Ganz klar muss aber sein, ein Beet egal ob Steinbeet oder Kiesbeet ist nur dann ein ‚Beet‘ wenn es auch ein Pflanzenstandort ist, dh. es beinhaltet Stauden und Gehölze die an diesem Standort angepasst sind.

die Felssteppe ist Heimat trockenheitsresistenter Pflanzen wie Iris und Lavendel. Sie ist aber nicht nur ein Pflanzenstandort sondern auch ein Lebensraum für Insekten und Amphibien von denen viele mittlerweile durchaus bedroht sind. Solche Flächen haben einen hohen ökologischen Wert, trotz oder vielmehr wegen der Steine….

Kiesschüttungen hingegen haben werde einen dauerhaften optischen Wert noch einen ökolgischen. Hier ist Kritik absolut angebracht. Der Gedanke von Ordnung und sauberem Erscheinungsbild lässt sich ebenfalls meist nur schwer aufrecht erhalten. Ohne chemische Mittel hilft sich die Natur selbst und die vielen Wildarten, die wir der Felssteppe zuordnen und die auch die kleineste Steinfuge mit Begeisterung besiedeln nutzen ihre Chance. Überlässt man eine solche Fläche sich selbst ist sie bald dass, was wir im Kiesgarten eigentlich wollen, eine grüne Fläche. Das wiederum ärgert zumeist den Erbauer der Fläche, weil seine Intension woanders lag.

Steine im Zen-Garten

Das Vorbild der meist sehr unglücklichen Steinflächen, ist der Zen-Garten. Dieser hat in der asiatischen Gartenarchitektur nicht nur absolute Berechtigung sondern auch eine spirituelle Bedeutung. Solche Anlagen werden sorgfältig geplant und haben mit den Steinwüsten indeutschen Vorgärten nichts gemein.

japanischer Garten Ega Erfurt

Aber wie geht man es an? Was macht ein Steinbeet oder Kiesbeet aus?

Damit am Ende keine Steinwüste entsteht müssen Formen, Flächen und Proportionen gut aufeinander abgestimmt sein. Pflanzen spielen hier eine wichtige Rolle, als grünes Gegenstück zum grauen Stein setzten sie Akzente. Koniferen, Formgehölze, Rhododendren und Gräser kommen in Verbindung mit Kiesen, Splitt und Findlingen sogar besser zur Geltung als in gemischten Pflanzungen. Die Hauptrolle im Kiesbeet spielen die Stauden. Sie sind wahre Überlebenskünstler. Von der Steppe bis in Hochgebirge besiedeln Sie lebensferne Standorte und kommen mit kleinsten Substratmengen und steinigem Untergrund aus. Oft harren sie monatelang ohne Wasser aus oder überdauern geduldig Kältefasen mit gefrorenem Boden, der weder Wasser noch Nährstoffe freigibt. Diese Eigenschafften machen sie zum idealen Partner im Kiesbeet und zum Protagonisten der Stunde, wenn wir über die Veränderungen unseres Klimas reden. Dass was da auf uns zukommt, heiße Sommer, lange Trockenperioden und Dauerregenphasen können Kiesbeete aufgrund ihrer Beschaffenheit gut ab. Legt man selbst ein Steinbeet an, ist guter Rat niemals zu teuer, denn ohne Fachkenntnis gerade im Bereich der Pflanzen geht es meistens schief. Im Zweifel sollte man sich besser fachmännischen Rat beim Gärtner oder Gartenplaner einholen, um sich bei der Planung unterstützen zu lassen. Gut gemacht, können traumhafte Gartenbilder entstehen, die zudem durchaus pflegeleicht und robust sind.

Skizze Steinbeet
Steinbeet im asiatischen Look mit Findlingen, Koniferen, Gräsern und kleinen Stauden
Steinbeet mit Stelen und Gräsern
Kiesbeet als Akzent im Garten
Felssteppe
Felssteppe mit Schichtplattengärtchen….