Farben in der Gestaltung theoretisch zu betrachten ist allgemein schwierig. Denn Farben sind vor allem eins, Emotionen pur. Mit jeder Farbe verbinden wir ganz persönliche Vorlieben oder Abneigungen. Regeln können zwar helfen, das Arbeiten mit Farben zu erleichtern und zu erlernen, aber ganz ohne Bauchgefühl ist es immer schwierig. Denn Regeln verhindern auch dass Neues entsteht, neue Stile neue Ideen und das macht eine gute Gartengestaltung am Ende aus.
Farben richtig einsetzen
Im allgemeinen ist bei der Farbgestaltung eines Gartens immer die Gesamtheit des Gartenraums zu betrachten, denn ein harmonisches Ganzes sollte immer im Vordergrund stehen. Wichtige, bestimmende Elemente eines Gartengrundstücks, wie Gebäude, Zäune, Wege und Gartenmöbel müssen in das Farbkonzept eingebunden, ev. ihm untergeordnet werden. Satte, leuchtende Farben sollten den Pflanzen vorbehalten bleiben. Farbkontraste sollten nur sparsam und gezielt eingesetzt werden, um eine Unruhe zu vermeiden. Im Grunde gilt es eine farbige Vielfalt zu schaffen, die sich nicht im Nebeneinander vieler Farbkontraste erschöpft.
Farben im Farbkreis
Der Farbkreis ist schon ziemlich alt, die ersten stammen von Newton und von Goethe. Er ist das Ordnungssystem der Farben und eine gute Hilfestellung um Farbwirkungen zu veranschaulichen. Mehr zum riesigen Thema Farbtheorie und Farbkreis findet man auf Wikipedia>>>>>
Ton-in-Ton:
Die Verwendung von Blautönen in Abstufung verschiedener Helligkeiten und Sättigungen erzielt eine sanfte, ruhige Stimmung. Besonders für zurückhaltende, harmoniebetonte Farbgestaltung in Verbindung mit weiß und grün ist dieses Farbmuster gut anzuwenden. Ruhige Gartenbereiche, Liegeflächen, schattige Sitzplätze, aber auch moderne Gartenräume mit Konzentration auf Formalität und Architektur harmonisieren mit einer solchen zurückhaltenden Farbgebung.
Farbtonsteigerung:
Eine Steigerung und Betonung von Blautönen wird durch die Kombination mit ähnlichen Farben, die im Farbkreis neben den Blautönen liegen, erreicht. Die Verbindung von blauen, grünen und violetten Elementen bewirkt eine lebhafte, farbige Stimmung. Die dezente Farbigkeit, die nicht bunt wirkt, eignet sich für ruhige, jedoch betonte Farbspiele mit einer repräsentativen Wirkung. Bereits mit kleine Farbflächen wird eine entsprechende farbliche Betonung des Gartenraums erreicht. Hausgärten, Bauerngärten, aber auch schattige Bereiche können so sanft betont werden.
Kombination mit angeglichenen Farbstufungen:
Soll blau mit mehreren Farbtönen, auch des komplementären Spektrums kombiniert werden, empfiehlt sich eine Angleichung der Farben. Dies wird z.B. durch eine einheitliche Helligkeit oder Sättigung erzielt. Ein Beispiel ist die Verwendung von Pastellfarben (einheitliche Aufhellung). Die so erreichte Harmonie überwiegt die Farbunterschiede und eine angenehm belebte und doch betonte Farbigkeit entsteht. Besonders Staudenpflanzungen profitieren von ähnlichen Kombinationen, da durch viele Farbelemente, auch die Palette der verwendbaren Arten steigt. Das Ergebnis wirkt vielfältig aber nicht aufdringlich bunt.
Farbkontraste:
Kombiniert man Blau mit seinen Komplementärfarben (gelb, rot, orange) entstehen interessante Kontraste. Die Kontrastwirkung nimmt mit Aufhellung des Komplementär-Farbtons ab und steigt mit der Farbintensität. Die unendlichen Palette von Sorten und Arten unterschiedlichster Farbgebung eröffnet ein weites Feld verschiedenster Kombinationen. Man sollte jedoch effektvolle Farbkontraste nur sehr sparsam und bewusst einsetzen, da schnell Unruhe und konfuse Buntheit entsteht, wenn zu viele Highlights miteinander konkurrieren. Farbbetonte Gärten, Naturgärten und besonders Staudenanlagen können von Farbkontrasten profitieren. In großen Anlagen und weitläufigen Pflanzungen sind Kontraste wichtige Gestaltungselemente.