Iris

ist in der griechischen Mythologie Götterbote und Göttin des Regenbogens. Ihre pflanzliche Inkarnation in Form von Iris barbata verkörpert nicht nur göttliche Anmut sondern eifert ihrer Namenspatin auch als Bote nach. Denn es sind solch sinnliche Blüten die uns immer wieder die Größe und Einzigartigkeit der Natur vor Augen führen und uns daran erinnern, welch kleines Rädchen wir im großen Getriebe der Natur sind. Mit atemberaubenden Farben, sinnlichem Duft und schlichtem aber markantem Laub übertrifft sie unsere banale Vorstellung von Schönheit und Eleganz bei weitem.
Voller Demut lasse ich mich jedes Jahr verzaubern, wenn eine Sorte nach der anderen ihre Blütenstiele langsam und elegant aus den Blattmitten emporschiebt. Der sanfte Schimmer der Blüten, die zahllosen Rüschen, Farbverläufe voller Harmonie, wie Ballkleider in einem Märchenfilm. Alle Farben unter der Sonne scheinen sich in diesen Blüten wiederzufinden – eben ein Regenbogen der sich in einer Pflanze bricht, als wären es die Regentropfen im Sonnenlicht.
Ich selbst bin ein Verehrer der blauen Sorten, vom eisigen ‚fast weiß‘ bis hin zum samtenen Dunkelblau. Aber nur mit blau gibt sich diese Art nicht zufrieden. Es ist die kaum zu beschreibende Vielfalt die den Staudenliebhaber in pures Staunen versetzt. Rot, Gelb, Orange, Lila, Rosa und reinstes Weiß – alle sind vertreten.

Besonders schön sind Iris im Bezug zu Stein:

vor einer Natursteinmauer, im Kiesbeet, mit einzelnen Natursteinfindlingen …… Als Pflanzen schätzt sie Partner, die als staunende Untertanen einen Schritt zurücktreten und der Majestät genügend Raum zur Entfaltung lassen. Sie mögen es nicht, wenn andere ihnen zu nahe kommen. Polsterschleierkraut, Wollziest, grauer Storchschnabel sind eine schöne Ergänzung. Aber auch Federgräser die schmeichelnd um sie herumwogen sind eine Möglichkeit sie in Scene zu setzten. Früher pflanzte man Iris barbata meist allein, aufgereiht wie Zinnsoldaten, aber damit tut man ihnen Unrecht. Vielmehr sollten sie die Hauptfigur eines Arrangements sein, um ihre Schönheit in gebührenden Mittelpunkt zu stellen. Das sie die Sonne lieben ist allseits bekannt, wohl auch ihre Abneigung gegen nasse Füße….

Lassen sie sich in den Bann ziehen und laden sie eine der Schönen ein, auch ihren Garten zu verzaubern….Aber Vorsicht angesichts der Vielfalt der unzählbaren wunderschönen Sorten besteht absolute Suchtgefahr…

(wer dieser bereits erlegen ist darf sich, zwecks Grünung einer Selbsthilfegruppe 😉 gerne bei mir melden…