Zarte blaue Frühlingsboten – Hepatica, das Leberblümchen


Das Leberblümchen ist für mich der Inbegriff von Frühling. Blaue Blütenteppiche unter dem lichten Schatten noch schlafender Bäume. Ein Anblick an dem ich mich niemals satt sehen kann. Leider trifft man diesen blauen Frühlingsboten nur selten in Parks und Gärten an. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche Sorten und Hybriden, die sich durchaus problemlos in unsere Gärten einfügen lassen.

Hepatica blauer Frühlingsbote
Hepatica nobilis

Blatt und Blüte

Hepatica nobilis ist eine wintergrüne, ausdauernde Pflanze. Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Sie ist mit ihren blauvioletten, weißen oder purpurfarbenen Blüten einer der schönsten Frühjahrsblühern. Hepatica blüht von März bis April. Die Blüte hat sechs bis neun Blütenblättern und steht endständig auf dünnen behaarten Stängeln. Namensgebend für die Art ist jedoch das Blatt. Es ist in drei Lappen geteilt und erinnern an die Form einer Leber.Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Blattunterseite hingegen ist purpur-violett. Die Blätter sind leicht ledrig und überdauern den Winter. Die Pflanze bildet ein kurzes Rhizom mit tiefen Wurzeln. So ist es perfekt angepasst an seinen Standort.

Herkunft

Das Leberblümchen ist in Europa, Ostasien und Nordamerika verbreitet und wächst vor allem in Laubwäldern auf kalkhaltigen, humosen und lockeren Böden. Es bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort und verträgt Temperaturen bis zu -28°C. Mit seiner frühen Blüte nutzt es die absonnigen Bedingungen, vor dem Laubaustrieb der Bäume.

Arten und Sorten

Das Leberblümchen ist eine geschützte Art und darf nicht aus der Natur entnommen werden. Aber das ist auch nicht nötig. Staudengärter bieten neben der heimischen Wildart auch verschieden Sorten von Hepatica transsilvanica an. Dieses ist anspruchsloser als Hepatica nobilis und somit viel leichter zu kultivieren. Das Siebenbürger Leberblümchen breitet sich gut aus und hat auch größere Blätter und Blüten.

Es gibt viele verschiedene Sorten von Hepatica mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen, zum Beispiel Hepatica nobilis ‚Rubra Plena‘ mit gefüllten roten Blüten oder Hepatica transsilvanica ‚Blue Eyes‘ mit blauen Blüten und weißem Auge.

Leberblümchen zarter Frühblüher
rote Sorte von Hepatica

Verwendung im Garten

Hepatica nobilis wurde früher als Heilpflanze bei Leberleiden verwendet, basierend auf der Signaturenlehre. Heute kennen wir es vor allem als Zierpflanze in Gärten und Parks.

Hepatica-Arten eignen sich für halbschattige und schattige Standorte.

Sie können als Bodendecker unter eingewachsenen Gehölzbeständen verwendet werden oder als Tuffs und kleine Gruppen im schattigen bis halbschattigen Steingarten. Das Leberblümchen passt besonders gut zu einem Naturgarten oder einem Waldgarten. Hier kann sie mit anderen Frühlingsblühern wie Schneeglöckchen, Krokussen oder Buschwindröschen harmonieren. Hepatica kann auch verwildern und sich durch Selbstaussaat vermehren.

Die Pflege ist nicht schwierig. Die Pflanze braucht einen humosen, kalkhaltigen und durchlässigen Boden, der im Sommer nicht zu nass und im Winter nicht zu trocken ist. Ein leichter Winterschutz aus Laub oder Reisig kann hilfreich sein. Im Frühjahr sollte man die alten Blätter entfernen und etwas Kompost einarbeiten. Eine Düngung ist nicht nötig.

Krankheiten und Schädlinge sind bei Hepatica selten ein Problem. Die Pflanze ist robust und winterhart. Man sollte aber darauf achten, dass keine Schnecken oder Mäuse die jungen Triebe fressen.

Hepatica ist eine wunderschöne Frühlingsblume, die jeden Garten bereichert. Mit ihren zarten Blüten in verschiedenen Farben bringt sie Freude und Leben in den noch kahlen Waldboden. Sie ist pflegeleicht und anspruchslos und verträgt sich gut mit anderen Pflanzen. Wer Hepatica im Garten hat, kann sich jedes Jahr auf ein fröhliches Frühlingserwachen freuen.